Ausgangssituation
Seit mehr als 20 Jahren gibt es in der österreichischen Bildungslandschaft Initiativen zum Einsatz von eLearning und digitalen Unterrichtsmittel. Bereits im Schuljahr 1994/95 wurden an der HTL Wien 22 ein WBT-Projekt mit Notebooks gestartet. Die Ziele bis zum Projektende 1997/98 waren neben dem Nutzen des Internets im Unterricht multimedial aufbereitete Lern-CDs einzusetzen.
Im Jahr 2002 wurde das eLearning-Clusterprojekt vom Bildungsministerium ins Leben gerufen. Österreichweit nahmen 62 AHS und BMHS daran teil. Es waren 3.000 Lehrende und 38.000 Schülerinnen und Schüler involviert. Im Rahmen des Projekts wurden blenden Learning Modelle entwickelt und erprobt. Ebenso wurden von Lehrerinnen und Lehrer Unterrichtssequenzen entwickelt und zum Teil auch veröffentlicht.
Schule 4.0
Im Frühjahr 2017 wurde von Bundeskanzler Christian Kern die Initiative „Schule 4.0“ ins Leben gerufen, dessen Augenmerk auf Maßnahmen in vier Bereichen liegt:
- den Kompetenzen der SchülerInnen,
- der IT-Ausstattung an den Schulen,
- der Lehrer/innenausbildung sowie
- den Lehr- und Lerninhalten.
Nur wenn ich mir exemplarisch die oben genannten Initiativen des Bildungsministeriums ansehe, wurde schon sehr viel in genau diese vier Bereiche seit Jahrzehnten investiert. Somit stellt sich für mich die Frage: Wie sieht es wirklich mit der digitalen Schule in der Praxis aus? Werden digitale Unterrichtsmittel eingesetzt oder nicht? Warum werden digitale Unterrichtsmittel eingesetzt oder warum nicht?
Fragen über Fragen
Eine empirische Untersuchung , soll nun versuchen, diese und noch mehr Fragen zu beantworten. Eingeschränkt auf AHS und BMHS im Burgenland soll exemplarisch mittels Interviews von zehn bis zwanzig Interviewpartner der Sache auf den Grund gegangen werden. Mit Hilfe einer qualitative Inhaltsanalyse sollen Faktoren heraus gefunden werden, welche den Einsatz ermöglichen oder begünstigen bzw. erschweren oder sogar verhindern.
Und dann?
Wenn dann Faktoren gefunden wurden, kann man gezielt Maßnahmen einleiten um den Einsatz von digitalen Unterrichtsmittel zu forcieren. Solche Maßnahmen könnten zum Beispiel gezielte Schulungsinhalte sein, oder Vorschläge, wie die IT-Infrastrukur an einer Schule aussehen soll oder Aufklärungsarbeit bei Lehrenden und Schüler/innen. Ob das funktionieren wird? Nun ja, ich denke Ende Juni werde ich es wissen. Und Sie auch, wenn Sie weiter meinen Blog lesen.